Was sind die Faktoren von Sensitivität?

(Quelle: pixabay)

In der Wissenschaft wird vermehrt auf die verschiedenen Faktoren hingewiesen, die mit Sensitivität einhergehen. Ergebnisse liefern allerdings bislang eher uneinheitliche Ergebnisse.

Wissen über die verschiedenen Faktoren bzw. Dimensionen eines Konstrukts ist insbesondere aus zwei Gründen wichtig: Zum einen, um mehr über das Modell und seine Eigenschaften zu erfahren, zum anderen, um das Verhalten besser beschreiben und vorhersagen zu können.

Facetten von sensitivität

Unter den Ergebnissen finden sich neben der ursprünglichen Annahme einer allgemeinen, übergreifenden Sensitivität (vgl. ARON & ARON, 1997) viele weitere Ansätze. Am weitesten verbreitet sind neben Ergebnissen mit zwei Subfaktoren (z.B. EVANS & ROTHBART, 2008; TILLMANN ET AL., 2018) die folgende drei Subfaktoren: „Ease of Excitation“ („Leichte Erregbarkeit“), „Low Sensory Threshold“ („Geringe Reizschwelle“), „Aesthetic Sensitivity“ („Ästhetische Sensitivität“). Das von SMOLEWSKA, MCCABE UND WOODY (2006) schon im Jahre 2006 vorgeschlagene Modell wird bis heute durch andere unabhängige Studien zusätzlich gestützt (vgl. z.B. EVERS, RASCHE & SCHABRACQ, 2008; KONRAD & HERZBERG, 2017).

neuste Studien

In einer erst kürzlich veröffentlichten Studie versuchten PLUESS ET AL. (2018) nun den ursprünglichen Ansatz (mit einem Faktor) mit aktuellen Entwicklungen von drei Subfaktoren durch ein so genanntes „bi-faktorielles Modell“ zu integrieren. Das Modell beinhaltet zum einen die drei oben dargelegten Subfaktoren von Sensitivität, aber auf der anderen Seite gleichzeitig auch einen allgemeinen, übergreifenden Faktor, die alle Items beinhaltet. Es konnte herausgefunden werden, dass das „bi-faktorielle“ Modell besser passt als das Modell mit drei Subfaktoren. Diese Studie ist besonders wichtig für die Forschungslandschaft zum Thema Sensitivität, da hierdurch auch eine Verwendung eines übergreifenden Wertes für Sensitivität (zum Beispiel in Form eines Mittelwertes über alle Items bzw. Statements hinweg) möglich macht bzw. unterstützt.